Auf jeden Fall ein Sommerroman, aber vielleicht auch etwas für den Winter, wenn wir uns, eingemummelt in warmen Decken, nach sommerlicher Wärme sehnen.
Die großen Ferien stehen bevor, doch Frieder muss Prüfungen nachholen, weil er sonst nicht versetzt wird. Und so kommt es, dass seine Familie ohne ihn in den Urlaub fährt und er bei seinen Großeltern bleiben muss, um zu lernen. Beim unnahbaren Großvater, den er vor einiger Zeit sogar noch siezen musste. Dennoch alles erträglich für Frieder, denn seine Schwester Alma, mit der er sich gut versteht, sein bester Freund Johann und Beate, das Mädchen im flaschengrünen Badeanzug, in das er sich heftig verliebt, bleiben ebenfalls zu Hause. Zusammen wachsen sie alle in diesem bald unvergesslichen Sommer, an sich selbst, an ihrer Freundschaft und an den manchmal komplizierten zwischenmenschlichen Beziehungen überhaupt.
Ewald Arenz schreibt leicht und flüssig und manchmal nostalgisch, was mich an meine eigenen Freibadsommer mit Pommes und Ketchup erinnern ließ. Zu Frieder, dem Protagonisten, aus dessen Sicht auch erzählt wird, spürt man sofort eine emotionale Bindung. Er besitzt ein Gespür für Natur und Stimmungen, wodurch er sensibel und einfühlsam erscheint.
Eine wunderschöne Coming-of-Age-Erzählung – ich konnte mich so sehr wieder an meine eigene Teeniezeit erinnern, an die Sommer, nach denen man plötzlich das Gefühlt hatte, erwachsen geworden zu sein.
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